Was haben hormonelle Erkrankungen bzw. Funktionsstörungen wie Endometriose, PCOS, Myome, PMS, Wechseljahrsbeschwerden und unerfüllter Kinderwunsch gemeinsam?
Sie alle unterliegen einem Ungleichgewicht.
Hier erfährst du, was dir helfen kann, um wieder ins Gleichgewichtig zu kommen und deine Symptome zu lindern.
Was hilft bei Hormonell Bedingten Erkrankungen & Funktionsstörungen?
Ich denke der erste Schritt ist sich klar zu werden, dass die Beschwerden die eine Erkrankung oder Funktionsstörung mit sich bringen nicht normal sind und du nicht an dir zweifeln und denken solltest: „ich stell mich einfach nur an, ich halte keine Schmerzen aus, ich bilde mir das nur ein“.
Denn das sind meine Gedanken und Zweifel gewesen und ich höre sowas immer wieder – gerade von anderen Frauen, die an Endometriose leiden.
Ernährung, Bewegung und dein Lebensstil spielen eine große Rolle in deiner Gesundheit. Wenn du etwas in deinem Leben verändern möchtest, damit es dir mit deinem Anliegen besser geht, kannst du Schritt für Schritt im Bereich Ernährung, Bewegung und Lebensstil etwas verändern. Das sind zumindest die Bereiche, in denen ich etwas verändert und mit denen ich gute Erfahrung gemacht habe.
Ernährung bei hormonellem Ungleichgewicht
Der Bereich Ernährung ist der erste Bereich gewesen, bei dem ich Dinge verändert habe. Vielleicht, weil mich Ernährung schon immer interessiert hat. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass mich hier eine Veränderung am wenigstens stressen würde. Denn es war damals schon „stressig“ genug, einen unerfüllten Kinderwunsch zu haben, dann noch die Diagnose mit der Endometriose und zu guter Letzt ein Burn-out.
Tatsächlich ist mir gerade aufgefallen, dass es gar nicht so einfach ist mal kurz etwas zum Thema Ernährung bei hormonellem Ungleichgewicht zu schreiben. Denn man muss wissen, dass Ernährung sehr individuell ist und man NIE sagen kann: „mach’s so und alles wird gut“. Bei der einen Frau hilft es vielleicht auf dies und jenes zu verzichten, die andere Frau merkt überhaupt keinen Unterschied.
Es gibt auf jeden Fall für die unterschiedlichsten Erkrankungen und Funktionsstörungen unterschiedliche und spezifische Tipps was die Ernährung angeht. Aber man muss geduldig sein und bereit dazu, Dinge zu testen und zu verändern.
Was mir schon öfter in der Ernährungsberatung aufgefallen ist, ist, dass es den Menschen wirklich schwer fällt Dinge aufzugeben bzw. Essgewohnheiten zu verändern. Oder, dass die Leute so überfordert sind, weil sie sofort alles verändern wollen und dann besser gar nichts machen und in alte Muster wieder zurückkehren.
Daher mein allerliebster Tipp für die Ernährungsberatung: sich alles mal anhören und dann sucht man sich aus den Punkten das raus, was man glaubt am einfachsten umsetzen zu können. Wenn man das geschafft hat, geht man zum nächsten Punkt usw. Das Letzte was man nämlich braucht, ist noch mehr Druck, denn das wiederum löst Stress aus und davon haben wir eh schon mehr als genug! Also zurücklehnen und entspannen 🙂
Hier gibt’s jetzt ein paar allgemeine Tipps zur Ernährung bei hormonellem Ungleichgewicht. Du kannst gedanklich abhacken, was du davon schon machst und überlegen was du eventuell umsetzen könntest. Wenn du alles davon schon machst, bist du auf jeden Fall auf einem guten Weg, könntest dir aber Gedanken machen, ob du einen Workshop von mir besuchen willst oder zu einer Ernährungsberatung zu mir oder jemanden anderen gehen willst, um sich genauer anschauen zu können, was du noch so machen könntest.
1. Regelmäßig essen
Der Punkt hört sich ziemlich einfach an, für die meisten aber eine große Herausforderung. In Balance zu sein hat auch immer was mit Regelmäßigkeit zu tun. Übrigens auch nicht nur mit der Ernährung. Das kann man sich gleich für alle Bereiche im Leben merken, wenn man Probleme mit den Hormonen hat. Regelmäßigkeit!! 🙂
2. Pflanzenbasierte Ernährung
Ein Thema, welches man jetzt richtig ausbreiten könnte und auch am meistens Diskussionsstoff bietet. Ich selbst lebe seit Jahren vegetarisch und mittlerweile zu 90% vegan. Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze, um so klarer wird, dass wir, bzw. ich rede jetzt einfach mal nur von mir, aus meiner Erfahrung, keine tierischen Lebensmittel brauchen und diese ein hormonelles Ungleichgewicht (und andere Krankheiten) nur noch mehr begünstigen. Wenn du dir nicht vorstellen kannst von heute auf morgen auf Fleisch und Milchprodukte zu verzichten, dann geh die Sache langsam und entspannt an. Streich immer wieder ein Produkt von deiner Liste und beobachte, wie es dir damit geht. Besonders bei Endometriose wissen die meisten glaub ich eh schon, dass der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte empfohlen wird.
3. So wenig verarbeitet wie möglich
So wenig verarbeitet wie möglich, heißt für mich, kein extra Zucker wo man ihn nicht braucht, kein extra (ungesunden) Fette, das volle Korn so oft es geht…. Einfach das normale Produkt. Zum Beispiel Rote Bete. Rund und dreckig, wie sie aus der Erde kommt und nicht: geschnitten in einer Zucker-Essig-Mischung in einem Glas. (Du musst natürlich nicht die Erde die an der Roten Bete noch hängt mitessen – wir wollen’s ja jetzt mal nicht übertreiben ;-))
4. Wenn möglich bio
Da bei hormonellen Erkrankungen auch Umweltgifte ein riesiges Thema sind, empfehle ich immer biologische Lebensmittel vorzuziehen. Wenn du nicht alles in bio kaufen willst oder kannst, gibt es hier eine Liste mit den Gemüse-/Obstsorten, die du unbedingt bio kaufen solltest und Sorten, bei denen es nicht so schlimm ist wenn du sie mal konventionell kaufst.
5. Antientzündliche Lebensmittel
Spätestens nach meiner Diagnose zur Endometriose waren antientzündliche Lebensmittel DAS Thema schlecht hin. Heißt Lebensmittel wie Leinsamen, Leinöl, Ingwer, Kurkuma aber auch Ballaststoffe usw. haben einen festen Platz in meinem Alltag und werden täglich in meinen Speiseplan mit eingebaut. (Ok. Speiseplan hört sich jetzt übertrieben an – so als würde ich mir selbst einen Kantinenplan schreiben hahaha. Aber ihr wisst was ich meine)
Das ist hier jetzt alles sehr allgemein gehalten muss ich zugeben. Aber während ich das hier alles schreibe, fällt mir immer mehr auf, dass ich eher eine Sprecherin als Bloggerin bin 😉 Wenn euch das Thema interessiert, dann müsst ihr vielleicht zu einem Workshop kommen.
Bewegung bei Hormonellem Ungleichgewicht
Das Bewegung wichtig ist, wissen wir bestimmt alle. Ob wir uns bewegen, ist dann wieder ein anderes Thema (haha). Tatsächlich habe ich mich schon immer gerne bewegt (na gut, fast immer… in der Schule definitiv nicht!). Meine Sportarten waren aber eher lange Läufe, anstrengende Workouts zu Hause oder im Fitnessstudio, schweißtreibende Yogastunden, radeln und wandern. Heute mach ich noch immer alles recht gerne, aber ich habe mit meinem Burn-out lernen dürfen, dass auch Sport ziemlich zum Stress werden kann und unsere Hormone aus dem Gleichgewicht bringen kann.
Vielleicht hast du selbst schon mal Yoga im Studio gemacht, hast dir auf YouTube ein Video reingezogen oder bist vielleicht sogar Yogalehrerin. Je nachdem was für eine Art von Yoga du praktizierst (oder auch nicht), kann so eine Yogastunde mal aktiver oder auch ruhiger sein.
Ich unterrichte unter anderem Moon Yoga®, eine eher ruhigere Form des Yogas, welche speziell für Frauen mit hormonellem Ungleichgewicht ist. Eine komplett andere Art von Yoga, als ich sie vor meiner Diagnose zur Endometriose je gemacht habe. Auf einmal ging es nicht mehr darum, zu schwitzen, sich halb Tod aber glücklich aus der Yogastunde zu schleifen, sondern es ging darum sich wieder mit sich selbst zu verbinden, zur Ruhe zu kommen, zu lernen zu atmen, den Boden unter sich zu spüren und seine eigenen Bedürfnisse wieder wahr zu nehmen. Und ich will nicht sagen, dass man das nicht auch in einer „normalen“ Yogastunde erleben kann – nur wenn ich mich an mich selbst erinnere, war das nie einer der Gründe, warum ich zum Beispiel in eine Jivamukti Yogastunde gegangen bin. Da ging es mir eher um meine Ausdauer und Fitness (was auch völlig ok ist!).
Für mich waren diese ersten Moon Yoga® Stunden sowas von „mind blowing“. Nachdem ich Jahre lang von Arzt zu Arzt gerannt bin und keiner mir helfen konnte, ich ja „ein sooo gesunder Mensch war und mir alles nur einbilde“, war es einfach nur schön, an einem Ort zu sein, wo ich ernst genommen wurde UND wo ziemlich viele andere Frauen wohl ähnliche Probleme hatten.
Da renn ich durch die Welt und glaub, ich bin die einzige der es so schlecht geht, die laut Ärzten aber gar nichts hat und siehe da… ICH BIN NICHT ALLEINE!
Und wie hilft jetzt Yoga bei Endometriose?
Um wieder hormonell ins Gleichgewicht zu kommen, ist nicht jede Art von Yoga geeignet. Es gibt wie immer im Leben viele Unterschiede – so auch im Yoga. Du musst dich natürlich nicht für immer von deinen anstrengenden Yogastunden verabschieden – ab und zu mach ich die auch noch, je nachdem in welcher Zyklusphase ich mich gerade befinde und wie es mir geht. Aber bei den meisten – vielleicht lehn ich mich jetzt auch etwas aus dem Fenster und sag einfach – bei allen Frauen mit hormonellen Erkrankungen muss der Parasympathikus, also der Teil des Nervensystems aktiviert werden, der für Ruhe und Verdauung verantwortlich ist. Und das bekommt man natürlich eher in einer ruhigen Moon Yoga® Stunde oder Yin Yoga Stunde hin, als wie in einer Ashtanga, Vinyasa oder Jivamukti Stunde, die sehr aktivierend sind.
Und wie spielt mein Lebensstil da jetzt ein Rolle?
Ein paar von euch wissen jetzt bestimmt was kommt: STRESS!!!!
Du kannst dich noch so gut ernähren, bewegen, dich mit Nahrungsergänzungsmitteln vollstopfen, zu Ärzten rennen und dir Unterstützung holen, wenn du nicht an deinem Stresszustand arbeitest.
Eine sehr interessante Geschichte von mir. Obwohl ich mich schon Jahre lang gesund ernährt hatte, täglich draußen war, mich genug bewegt hatte und so weiter, waren meine Hormone trotzdem außer Kontrolle. Auch meine Blutwerte waren eine Katastrophe. Ich hatte so viel körperlichen und emotionalen Stress, dass mein Körper in einem „Überlebenskampf“ war und offensichtlich nicht die Zeit hatte die eigentlich gute Nahrung aufzuspalten und zu verwerten.
Es gibt so viele Frauen, die wissen, dass sie irgendwas an ihrem Stresslevel verändern müssen. Spätestens in der Kinderwunschzeit hört man bestimmt wöchentlich von irgendwelchen Leuten: „Stress dich nicht so, entspann dich mal, dann klappt’s schon“. Ein wirklich saudummer Tipp, den keine Frau in so einer Situation braucht. Denn je mehr man denkt „entspann dich, stress dich nicht“ umso gestresster und unentspannter wird man. Ein Teufelskreis.
Tatsächlich habe ich auf die ganz harte Tour dann lernen müssen zu entspannen. Nämlich als ich gar nicht mehr konnte – nach meinem Burn-out! Nachdem ich Monate lang gar keinen Sport mehr gemacht hatte, habe ich nach langer Zeit mal ein Yoga Video mir angeschaut und dann auch mitgemacht. „Yoga bei Angstzuständen“. Und da habe ich gefühlt zum ersten Mal nach Jahren wieder geatmet.
Nach dieser Stunde habe ich mich so entspannt und geerdet wie (fast) noch nie in meinem Leben zuvor gefühlt. Auf einmal hab ich mich gefragt, warum ich eigentlich Atemübungen im Yoga immer eher als nervig und als Zeitverschwendung gesehen habe (man weiß doch wie man atmen soll….. haha. Du offensichtlich nicht, liebe Manuela!!).
Und wie kann man stress vermeiden?
Wahrscheinlich muss jeder erstmal rausfinden, was einen so krass stresst. Ich habe für mich gemerkt, dass Erwartungen die ich an mich selbst habe und Erwartungen von denen ich denke (!!), dass andere an mich haben, mich super stressen. Daher musste ich ziemlich tief gehen und an mir arbeiten, warum habe ich so hohe Erwartungen, warum mach ich mir selbst so einen Druck.
Einen anderen Punkt, den ich lernen musste: Grenzen setzen und Nein sagen. Nicht alles so hinzunehmen, „weil der andere es bestimmt nicht so meint“. Ich bin in dieser Zeit ziemlich oft angeeckt, aber bereuen tu ich’s nicht. Endlich mal für sich selbst einzustehen, ist ein ziemlich gutes Gefühl. Auch sich von Dingen oder Personen zu trennen, die einem nicht gut tun…. Mehr darauf schauen: Was brauch ich jetzt, was tut mir gut und von wem oder was kann ich mich trennen.
Und ich habe gelernt zu Atmen. (Ich glaube ich habe über mehrere Jahre unbewusst meinen Atem „angehalten“….) Denn Stresssituationen gibt es immer wieder – auch als Yogalehrerin bin ich nicht immer total in meiner Mitte und finde alles nur super entspannt und chill mir einen ab.
Heißt in Stresssituationen, aus denen ich in dem Moment nicht raus komm, versuche ich mich an meiner Atmung festzuhalten und mich dadurch zu beruhigen. Das klappt auch immer besser…!
Man muss immer bedenken, nachdem ich gefühlt über 30 Jahre die Luft angehalten habe, kann ich nicht von heute auf morgen lernen entspannt zu atmen. Das ist ein Prozess und braucht einfach Zeit.
Was ich auch immer mal wieder gerne in meine Yogastunden einfließen lasse, sich Gedanken zu machen, was man früher gerne gemacht hat oder etwas, was man immer mal machen wollte (ein Instrument lernen, anfangen zu malen, wieder mehr zu tanzen, Gesangsunterricht nehmen…) und es dann umzusetzen. Ohne gleich zu denken: Ach dafür habe ich keine Zeit, dafür bin ich zu alt oder das bringt mich auch nicht weiter.
Gerade wenn wir uns mit einer Erkrankung/Funktionsstörung „rumschlagen“, passiert es oft, dass sich alles nur noch um dieses eine Thema dreht und wir völlig vergessen, uns mal wieder etwas Gutes zu tun – etwas, was eigentlich überhaupt nichts mit unserem eigentlichen „Ziel“ zu tun hat, sondern in erster Linie nur damit zu tun hat, dass es uns gut geht.
Kommen wir zum Schluss für heute
Das waren jetzt natürlich nur so ein paar Gedanken (stellt euch mal vor, wie lange der Eintrag geworden wäre, wenn es mehr als nur ein paar Gedanken gewesen wären. HA!HA!).
Ich hoffe du hast in dem Text vielleicht eine Sache gefunden, die dir helfen könnte oder dich zum Nachdenken bringt.
Wenn dich meine Arbeit interessiert, dann klick dich gerne mal durch, komm zu einem Workshop, einer Moon Yoga® Stunde oder buch ein kostenloses Erstgespräch zur Ernährungsberatung.
Ich freu mich von dir zu hören!