Yoga & Detox in Transsilvanien

Ich war vom 18. – 24.01.2018 zum ersten Mal in Rumänien – zum ersten Mal auf einem Yoga Retreat (Akasha, Transylvania).

Im Dezember hatte ich von wo auch immer her das Gefühl, dass ich doch gerne mal für eine Woche einen Yoga Urlaub machen wollen würde. Also hab ich angefangen im Internet nach Yoga Urlauben zu suchen, bin auf eine Seite gekommen die einem tausend Angebote angezeigt hat. Ich habe dann auch ziemlich schnell das Angebot für Yoga in Transsilvanien gefunden und war total begeistert. Trotzdem hab ich weitergesucht, weil mich Rumänien dann doch etwas abgeschreckt hat.

Ich hatte dann was auf Teneriffa gefunden – ein nettes Pärchen bietet dort in kleinen Gruppen Yoga für 7 Tage an. Ich war auch kurz davor das zu buchen – Temperaturen um die 20 Grad im Januar, klingt eigentlich recht sympathisch. Aber irgendwie konnte ich Rumänien nicht vergessen. In der Hoffnung, dass eine Freundin mitkommen würde, hatte ich einfach mal die Idee gestreut und eine der Damen hätte auch fast zugesagt. Im Endeffekt ist nichts draus geworden aber ich habe mich trotzdem für das Abendteuer Rumänien entschieden. Und jetzt würde ich sagen, dass ich nicht das letzte Mal dort war!

Wir waren 7 Frauen und 1 Mann in der Gruppe. Es war sehr familiär und ruhig – alle hatten die gleiche Erwartung: Zeit für sich, Ruhe zum lesen, gesundes Essen und viel SCHLAAAAF. Ach und noch eine Erwartung war: ganz viele Massagen. Wir hatten alle das all-inclusive Paket gebucht und jeden Tag eine Stunde Massage. Der Masseur hatte auf jeden Fall alle Hände voll zu tun.

Die Zimmeraufteilung war ganz witzig, jeder hatte ein Einzelzimmer gebucht – bis auf Gina und ich. Gina kam aus Dublin und ist wirklich die beste Zimmergenossin, die man sich vorstellen kann. Wir hatten eine gute Zeit zusammen und es war echt kein Problem sich das Zimmer zu teilen.

Der Tagesablauf war:

07:00 Uhr: Durch einen Gong wurden wir geweckt.

07:30 Uhr: 90 Minuten Yoga – in der Früh immer etwas flotter, damit wir wach wurden.

09:00 Uhr: Frühstück

Danach Zeit für Massagen, Sauna, Spaziergänge oder Verdauungsschlaf

14:00 Uhr: Mittagessen

Danach wieder Zeit für Massagen, Sauna, Bäder etc.

18:00 Uhr: 90 Minuten Yoga – am Abend dann immer etwas Ruhigeres.

19:30 Uhr: Abendessen

Danach Filme schauen, gemeinsames singen oder einfach nur beisammen sein.

Also alles sehr, sehr entspannt.

Das Essen war auch wirklich meeega!! Alles war vegan, Gluten- und zuckerfrei. Also gesüßt wurde mit Honig, daher nicht 100% vegan. Aber egal – so kleinlich muss man ja nicht sein. Die haben sich echt so krass viel Mühe gegeben. Haben wirklich ALLES selbst gemacht. Die Mandelmilch in der Früh wurde selbst gemacht, das Müsli, eingelegtes Gemüse war noch vom Sommer aus dem Garten usw.! Auf Kaffee haben wir alle auch komplett verzichtet. Nach den 6 Tagen hab ich mich auf jeden Fall äußerst gesund gefühlt 😀

Der Yogaunterricht war auch sehr vielfältig und interessant. Marianna, unsere Yogalehrerin hat sich wirklich für jede Stunde etwas Neues „ausgedacht“. Sie hat uns viele verschiedene Formen von Yoga gezeigt. Mal haben wir Chakra Yoga gemacht, mal Yin Yoga, Yoga Nidra, Vinyasa Flow usw. Ich bin auf jeden Fall ein Stück weitergekommen in meiner Yoga Praxis. Auch wenn das Yoga körperlich meistens weniger anstrengend als in den Münchner Studios war, habe ich gelernt mehr zur Ruhe zu kommen, mehr auf mich zu achten, mehr darauf zu schauen was tut mir gut, weniger zu schauen was andere können. Einfach irgendwie mich mit mir zu beschäftigen.

Bevor ich zu Akasha gefahren bin, hatte ich eh eine kleine Krise. Ich hatte so viele Erwartungen an mich und die Welt. Die Erwartung einer Erleuchtung…

Gott sei Dank hab ich dann doch noch die Kurve gekratzt und habe mir am Tag vor meinem Abflug vorgenommen rein gar nichts zu erwarten. Ich habe mir vorgenommen die Zeit einfach nur zu genießen und nichts zu tun. Am ersten Tag war es noch etwas schwierig beim Yoga. Da hab ich während der Meditation schon noch gemerkt, wie ständig meine Gedanken rumgewandert sind. Aber ab dem zweiten Tag war ich total im Hier und Jetzt und ich habe jede Yogastunde mir selbst gewidmet haha. Unsere Stunden fingen nämlich immer so an: „Widmet eurer Praxis jemanden…“ oder „Setzt eine Intention für eure Praxis…“ Also hieß es in jeder Stunde für mich: „Ich widme mir diese Stunde, ich will das es mir gut geht, ich will zur Ruhe komme, ich mache nur das, ich gehe nur so weit, wie es mir gut tut, ich muss niemanden was beweisen“. Das tat wirklich gut. Und ich habe dann auch in München beim Yoga bemerkt, dass ich gerade in dem Punkt „ich muss niemanden was beweisen, ich gehe nur so weit, wie es mir gut tut“ etwas für mich von diesem Urlaub mitgenommen habe. Es ist mir egal, was die Person neben mir gerade für tolle Verrenkungen macht – wenn es mir dabei nicht gut geht, mach ich das nicht nach. Und ja, für mich war das und teilweise ist es noch immer nicht einfach das zu akzeptieren. Ich will gerne alles können und das ganze pronto, Geduld ist da nicht meine Stärke und ich kann sehr hart zu mir sein und quäle mich gerne. Oft enden solche Quälereien dann auch mal in einer Sportverletzung. Also lerne ich gerade liebevoller mit mir und meinem Körper umzugehen und zu akzeptieren, dass manche Sachen Zeit brauchen oder ich einfach nicht alles können muss.

 

 

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